Unsere Sicht der Dinge |
"Die B 12 ist eine hochgefährliche Straße"
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Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Richtig! Deshalb fordern wir seit 30 Jahren, dass sie zu einer sicheren und
leistungsfähigen Straße ausgebaut wird. Ob dies dann eine vierspurige
B12 mit Mittelstreifen oder eine vierspurige A94 sein wird, ist höchstens
ein finanzieller Unterschied. Die SPD hat im Bayerischen Landtag seit Beginn der
80er Jahre sechs Anträge auf eine derartige Lösung gestellt - sie scheiterten
alle an der absoluten Mehrheit der CSU.
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"Die Trasse ist nur unwesentlich teurer. Darauf kommt
es nicht an" |
Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Falsch! Ein Gutachten des Büros Vieregg-Rössler zeigt, die Trasse Dorfen
wäre doppelt so teuer und läge bei 400 Millionen. 200 Millionen, die an anderen
Stellen fehlen. Das Büro hat auch die Kosten des Transrapids richtig geschätzt.
Ein Jahr bevor Ministerpräsident Beckstein einlenken und das Projekt beenden
musste.
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"Die Wirtschaft im Chemiedreieck braucht dringend die
A 94" |
Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Richtig! Nur sagen die Betriebe selber, dass es für sie völlig
egal ist, ob sie über Dorfen oder über Haag nach München fahren.
Allerdings sei die Frage erlaubt, warum sie dann an einer Planung festhalten,
die seit 30 Jahren von der CSU trotz ihrer absoluten Mehrheit nicht realisiert
wurde. Und die offensichtlich so fehlerhaft ist, dass sie schon von drei verschiedenen
Gerichten negativ beschieden wurde.
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"Die B 12 einbeziehen - das geht überhaupt nicht"
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Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Falsch! In Europa, in Deutschland, in Bayern, ja selbst auf dem Westast der
B12 Richtung Lindau, baut man unter Einbeziehung der bestehenden Bundesstraßen.
Die Autobahndirektion plant sogar die A94 auf Abschnitten östlich Heldenstein
Richtung Passau unter Einbeziehung der B12. Warum soll es dann ausgerechnet im
Bereich des Trassenstreits zwischen Forstinning und Heldenstein nicht gehen?
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Die A 94 führt zu einem Rückgang der Verkehrsunfälle
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Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Richtig!
Aber nur, wenn sie die hochgefährliche B12 ersetzt. Denn würde
die Trasse Dorfen (Isental) gebaut, dann bliebe viel
Restverkehr auf der B12.
Ein Gutachen der Autobahndirektion von 2009 zeigt: Gerade im hochgefährlichen Ostteil (zwischen Haag und Heldenstein) würde bis zu 84% des heutigen Verkehrs weiterhin auf der B12 bleiben. Dann gäbe es zwar vermutlich weniger Überholunfälle,
dafür aber würde mit Sicherheit mehr gerast. Mit allen Folgen.
Ausserdem würden nach der heutigen Mautregelung viele Lastwägen, gerade aus
Osteuropa, die Bundesstrasse nehmen, um die Maut zu umgehen.
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"Der Bau der Trasse Haag führt zu unerträglichen
Staus auf der B 12" |
Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Falsch! Überall dort, wo die B 12 einbezogen wird, baut man erst die
beiden neuen, also die dritte und vierte Fahrbahn. Auf diesen kann dann der B12-Verkehr
fließen, während die beiden Fahrbahnen der alten B12 als erste und
zweite Fahrbahn hergerichtet werden. Anschließend fließt der Verkehr
auf der vierspurigen A94/Trasse Haag. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung:
Während die Trasse Dorfen für den Fernverkehr erst genutzt werden kann,
wenn sie nach 40 Kilometern in Heldenstein angekommen ist, wird bei der Trasse
Haag jeder fertiggestellte Abschnitt verkehrswirksam. Da man sieht, wie langsam
der Autobahnbau voran geht, bringt diese abschnittsweise Realisierung entlang
der B12 eher eine Entlastung für die Autofahrer.
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"Eine Umplanung auf die Trasse Haag (B12) würde
12 Jahre dauern" |
Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Falsch! Seit 1991 (!) liegt auch für die Trasse Haag (B12) ein positives
Raumordnungsverfahren vor. Außerdem wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung
im Rahmen der vielen Trassenvergleiche vorgenommen. Man könnte also dort
mit den Planfeststellungsverfahren beginnen. Für die üblichen Abschnitte
von etwa 6 - 8 Kilometer bräuchte man höchstens zwei Jahre. Da man ohnehin
frühestens 2011 mit dem Abschnitt von Ampfing bis Heldenstein fertig sein
wird, gäbe es also keinerlei Verzögerung.
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"Bei der Einbeziehung der B 12 muß man Ersatzstraßen
bauen" |
Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Richtig! An einigen Abschnitten müssen Ortschaften neu miteinander verbunden
werden. Allerdings sind diese Ersatzstraßen nach den Unterlagen der Autobahndirektion
lediglich auf einer Länge von 12,1 km notwendig. Da hierfür der Standard
von Gemeindeverbindungsstraßen völlig genügt, fallen lediglich
Kosten von 1 - 2 Millionen an. Angesichts der Gesamtbausumme von mehr als 320
Millonen kann dies kein ernsthaftes Problem sein.
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"Ein paar narrische Umweltschützer blockieren alles"
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Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Falsch! Die Klagegemeinschaft besteht aus Bäuerinnen und Bauern, die
- stellvertretend für viele Berufskollegen - ihre acht landwirtschaftlichen
Familienbetriebe erhalten wollen. Sie wehren sich gegen drohende Enteignungsmaßnahmen.
Und sie haben damit gute Chancen. Denn das grundgesetzlich gesicherte Recht auf
Eigentum darf nur dann angetastet werden, wenn es keine vernünftigen Alternativen
gibt. Diese Klagegemeinschaft wird von den Bürgerinitiativen und vom Bund
Naturschutz unterstützt. So werden beispielsweise 50 Prozent der Kosten durch
Spendengelder finanziert. Auch wird die politische und sonstige Arbeit in erster
Linie von den Initiativen geleistet.
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"Menschen sind doch wichtiger als Fledermäuse"
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Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Richtig! Deshalb werden stets alle Faktoren gegeneinander abgewogen. Stellvertretend
für viele ähnliche Abwägungen sei hier nur die Regierung von Oberbayern
zitiert, Aktenzeichen 831-8604-BAB-2/85: "Wir stellen fest, dass bei allen
sieben dem Gesamtvergleich zugrunde gelegten Schutzgütern 1) Schutzgut
Pflanzen und Tiere
2) Schutzgut Menschen - Wohnen (Lärmbelastung)
3) Schutzgut Menschen
- Erholung (Lärmbelastung) 4) Schutzgut Wasser 5) Schutzgut Landschaft 6) Schutzgut
- Sachgut Landwirtschaft 7) Schutzgut - Sachgut Wald die Trasse Haag
eindeutig günstiger ist als die Trasse Dorfen." Fazit: Tiere und Pflanzen
sind nur ein Kriterium unter sieben.
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"Die Isentalautobahn ist dringend notwendig für
die Erschließung dieses Raumes" |
Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Falsch! Denn zur Trasse Haag (B12) sind es zwischen 1 und maximal 11 km.
Viele Regionen in Bayern haben es wesentlich weiter zur nächsten Autobahn.
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"Am Geld darf die A 94 nicht scheitern" |
Die Aktionsgemeinschaft dazu:
Richtig! Aber eben weil der Staat immer weniger Geld hat, ist es sinnvoll,
die wesentlich billigere Trasse zu nehmen. Denn die Trasse Haag (B12) verläuft
weitgehend auf der Wasserscheide zwischen Isar und Inn und weist deshalb nur wenige
Gewässerquerungen auf. Die Trasse Dorfen (Isental) hingegen quert viele Täler
der Endmoräne und bräuchte deshalb viele Großbrücken. Damit
wäre sie nicht nur im Bau deutlich teurer, auch der Unterhalt schlüge
durch die vielen Brückenbauwerke viel stärker zu Buch.
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